Das ist grammatikalisch zwar nicht ganz korrekt (es müsste heißen: der Rest des Schützenfestes), reimt sich aber passend zu dem folgenden Leid. Dieses kommt daher in Form von ein paar Standard-Scharnier-Handschellen, die vermutlich irgendwann einmal über Billigheimer-Portale wie diese „elektronische Bucht“ den Weg zu einem arglosen Käufer gefunden hatten. Im Rahmen eines Schlachtware-Klein-Konvoluts traten diese bis dato vermeintliche Handfesseln schon in einem nicht mehr ganz vollständigem Zustand (ein Verschlussbügel fehlte) ihren letzten Weg zu mir an.

Die traurigen Überreste

Um es kurz zu machen: Die Dinger sind Schrott! Und zwar von der übelsten Sorte. Nicht mal aus Stahl, sondern aus vergleichsweise leicht zerbrechlichen, bedenklich porösen Zink-Druckguss, der in Silber überlackiert wurde. Verkauft wird so etwas in der Bucht gewöhnlich mit Anpreisungen wie „Polizei“, „Military“, „Markenware“, „Carbon-Stahl“, und so weiter und so fort. Nun, die Verkäufer dieses Mülls, der um die Preise von ca. 20 Euro gehandelt wird, wollen dies vermutlich gar nicht wissen.

Bruchkanten – wie Stahl sieht das nicht aus…

Wer mein Instagram-Profil verfolgt (bondageengineer), dem wird vielleicht ein Video aufgefallen sein, in dem ich innerhalb weniger Sekunden eine Handschelle mit einer Wasserpumpenzange irreversibel zerlege. Genau von diesen Handschellen sprechen wir hier heute.

Das Material bricht und zerbröselt an allen Ecken und Enden. Das Abschleifen der Nietköpfe hätte ich mir sparen können, sind diese doch alle nur plumpe Fakes! Die Teile der Handschelle bzw. des Schlosskastens werden nur ineinandergesteckt. Mehr nicht. Ein wenig Pressung durch Übermaß (mal mehr, mal weniger) und das war es.

Dummy Nietköpfe
Wer schleifet und doch nichts findet

Ein Bild zeigt viele kleine Silber- und Materialsplitter. Dies ist der auf meiner Arbeitsmatte zusammengekehrte Rest, der allein durch das Aus- und Einpacken inkl. Drapieren und Fotografieren der Teile entstand.

Auch hier kann ich nur wieder jedem ans Herz legen: Wenn Ihr euch aus Spaß an der Freude gegenseitig mit Handschellen fesseln wollt oder diese auch für andere Aufgaben (hoffentlich rechtlich einwandfreie) verwenden möchtet, kauft euch bitte Markenware in einem Markenshop! Nicht viel falsch machen kann man z. B. mit Clejuso, Smith&Wesson (ja, die bauen auch Handschellen), Peerless, TCH, vielleicht auch Alcyon (Modelle ab ca. 20 Euro). Wer etwas mehr investieren möchte, sollte sich ASP anschauen (nein, nicht den hervorragenden Gothic-Künstler mit Band, sondern ASP Inc. USA). Oder die Nextorch HC10 und HC11 – die kommen (so wie die hier zerlegt-zerstörten Handfesseln in diesem Beitrag ebenfalls?) aus China, wirken aber extrem wertig im Vergleich zum Preis.